Reiki ist eine natürliche Behandlungsmethode, um die Selbstheilungskräfte auf allen Ebenen anzuregen.
Reiki als Behandlungsmethode wurde um 1922 in Japan von Mikao Usui (1865-1926) begründet. Nach verschiedenen beruflichen Stationen zog sich Mikao Usui um 1919 in einen Zen-Tempel zurück, und erlangte schliesslich nach einer Meditationszeit auf dem Berg Kurama Einsichten zur Reiki-Methode. Er kehrte zurück und begann, mit Reiki zu behandeln und andere in Reiki auszubilden.
Mikao Usui nannte die Methode Usui Reiki Ryoho, «die Methode der spirituellen Heilung von Usui», und führte sie ein als die «Methode, das Glück einzuladen» und als «wunderbare Medizin für alle Krankheiten» (nach einem Originaldokument, das auch die Lebensprinzipien / Gokai enthält, z.B. bei Petter 2009: 61 abgebildet).
Mikao Usui bildete eine Vielzahl von Menschen in Reiki aus, darunter auch LehrerInnen. Von diesen wurden Chujiro Hayashi und die von ihm ausgebildete Hawayo Takata bedeutsam für die Verbreitung von Reiki über Japan hinaus. Die Verbreitung in der westlichen Welt förderte Takata sehr wesentlich, indem sie den Grundstein legte, Reiki nach Hawaii brachte und ab den 1970er Jahren PraktikerInnen und LehrerInnen ausbildete. Sie bezeichnete das System als „Usui Shiki Ryoho“. In Japan fortgeführt wurde Reiki unter anderem durch die Familie Yamaguchi, die unter der Bezeichnung „Jikiden-Reiki“ eine originale Linie ausbilden, welche auch in Europa wieder gelehrt wird (zur Geschichte siehe z.B. Petter 2009, Stiene/Stiene 2010).
Heute wird Reiki weltweit in verschiedenen Formen angewendet und unterrichtet. Oft werden „westlicher Stil“ und „japanischer Stil“ unterschieden, im Laufe der Zeit entstanden Ergänzungen und Weglassungen im Bereich der Techniken, und es gibt zudem auch Weiterentwicklungen und Kombinationen wie z.B. „rainbow reiki“ (Walter Lübeck) oder „shingon reiki“ (Mark Hosak). Den Überblick über die vielfältigen Entwicklungen zu halten, war eine der grösseren Aufgaben in den letzten 20 Jahren, der sich verschiedene AutorInnen gewidmet haben. Unter anderem schlagen Stiene und Stiene vor, zwischen traditionellen und nicht-traditionellen Techniken zu differenzieren und haben die verschiedenen Entwicklungslinien übersichtlich visualisiert (Stiene/Stiene 2010: 40f.)
Gemeinsam ist den Stilen, dass die Methode durch Einweihung von LehrerInnen an SchülerInnen weitergegeben wird, die Herkunft auf Mikao Usui zurückgeführt werden kann, sowie Reiki in der Anwendung nicht limitiert wird. Unterschiede finden sich darin, inwieweit bestimmte Elemente in der Anwendung von Reiki berücksichtigt werden. Nach der Lehre nach Mikao Usui sind folgende Elemente zwingend für eine vollständige originale Form von Reiki und entsprechen dem traditionellen System, dem sich auch der Verein verbunden fühlt:
- Arbeit mit dem Reiju: der Hinweis für die Energie resp. für die zu behandelnden Positionen
- Arbeit mit dem Byosen: das „Herzstück“ von Reiki, mit dem eine klare Beurteilung für die Behandlung möglich ist
- Arbeit mit dem Kenyoku: die Technik zum Abschluss der Behandlung
- Anwendung von Gokai und Gassho-Meiso: die Reiki-Lebensprinzipien oder Lebensregeln, allein oder in Verbindung mit der Hand-Meditation
Petter, F. A. (2009). Das ist Reiki. Heilung für Körper, Geist und Seele. Oberstdorf.
Stiene, B., & Stiene, F. (2010). The Reiki Sourcebook (Revised Edition 2008). Winchester UK/New York USA.